Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften hat am vergangenen Mittwoch den französischen Ökonomen Thomas Piketty mit der Oskar-Morgenstern-Medaille ausgezeichnet. Piketty gilt als führender Experte in den Bereichen der historischen und aktuellen Entwicklung der Eigentums- und Vermögensverteilung sowie sozialer Ungleichheit. Mit seinem Monumentalwerk "Das Kapital im 21. Jahrhundert" wurde er auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Nach Reden von Vizerektor Dr. Nikolaus Hautsch, Dekan Mag. Dr. Karl Dörner und Vizedekan Dr. Jan Ehmke folgte eine Laudatio von Professor Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Sorger. In seiner Laudatio auf den Preisträger hob Sorger dessen über akademische Kreise hinausgehende Wirkung und Reichweite hervor: "Pikettys Werke hatten nicht nur auf die akademische Welt, sondern auch auf Politik, Journalisten und die breite Öffentlichkeit einen enormen Einfluss." Die Arbeiten und das Schaffen von Thomas Piketty und seinem World Inequality Lab sind mittlerweile auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Viele zählen zu den Leser*innen seiner Bücher und Kolumnen und hatten sich auch an jenem Mittwoch zahlreich in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eingefunden.
Nach der feierlichen Auszeichnung richtete Thomas Piketty Dankesworte an das Publikum sowie die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und die Universität Wien. Es sei ihm eine Ehre, die Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen, sagte Piketty. Dabei lobte er den österreichischen Universitätsstandort für seine Offenheit und seinen sozialen, inklusiven Zugang. Österreich und die Universität Wien demonstrieren, dass es möglich ist, hochqualitative Bildung für eine breite Bevölkerungsschicht anbieten zu können sowie für viele Personen aus diversen Bevölkerungsgruppen.
Nach einem Ausklang, bei dem feierlich auf den Preisträger angestoßen wurde, hielt Thomas Piketty im großen Hörsaal noch einen Vortrag zu seinem im Vorjahr erschienenen Buch „A brief History of Equality“, welcher von einer großen Anzahl an externen Gästen, Studierenden und Interessierten rezipiert wurde. Nach seinem Vortrag nahm sich Thomas Piketty noch die Zeit mit vielen Studierenden zu reden und dabei tiefergehender auf bestimmte Themen und Fragen einzugehen. Dabei wurden das ein oder andere Buch von ihm signiert sowie für gemeinsame Fotos posiert.