Oskar Morgenstern, geboren am 24. Januar 1902, war einer der einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler seiner Zeit. Gemeinsam mit John von Neumann begründete er die Spieltheorie, eines der wichtigsten theoretischen Konzepte in den Wirtschaftswissenschaften zur Lösung wirtschaftlicher, sozialer und politischer Konflikte. Sie gilt als erste konfliktlösende Theorie der Sozialwissenschaften, derzufolge die Stabilität einer Gesellschaft aus den verschiedenen Entscheidungsprozessen vieler Entscheidungsträger resultiert.
Neben Beratungstätigkeiten in der Atomenergiekommission der USA (1955 - 1957) und für das Weiße Haus (1959 - 1960), hatte Morgenstern auch maßgeblichen Einfluss im Rahmen der Beendigung des Korea-Konflikts, als sich eine Regierung erstmals in der Geschichte Rat bei Spieltheoretikern einholte. 1963 folgte schließlich die Gründung des Instituts für Höhere Studien (IHS) gemeinsam mit Paul Felix Lazarsfeld.
Oskar Morgenstern emeritierte 1970 in Princeton und lehrte bis zu seinem Tod 1977 noch sechs Jahre als Distinguished Professor in Game Theory and Mathematical Economics an der New York University.
Oskar Morgenstern ist auch der Namensgeber der Oskar Morgenstern Medaille, ein Preis den unsere Fakultät alle 2 Jahre für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften verleiht. 2025 ist es wieder so weit: Die OMM wird wieder verliehen, aber wir dürfen noch nicht verraten, wer der*die Preisträger*in ist.