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Studie zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Wie können sich Geflüchtete in den österreichischen Arbeitsmarkt integrieren? In welchen Branchen finden sie Arbeit? In einer groß angelegten Studie beschäftigten sich Bernhard Kittel, Professor für Wirtschaftssoziologie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Roland Verwiebe, Professor für Sozialstrukturforschung am Institut für Soziologie, und ihre Teams mit der Frage der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten.

Für die Studie wurden mehr als 1000 Personen befragt, die erst vor Kurzem nach Österreich gekommen sind, sowie qualitative Interviews mit 35 geflüchteten Personen geführt, die sich binnen kurzer Zeit in den Arbeitsmarkt integrierten.

Arbeit finden Geflüchtete vor allem im Dienstleistungssektor (33 Prozent) und in der Gastronomie (24 Prozent). Durch die Struktur des österreichischen Arbeitsmarkt werde der Zugang in höher qualifizierte Berufe erschwert:  "Es ist nicht verwunderlich, dass viele Geflüchtete trotz guter Qualifikation in eher niedrigqualifizierten und schlecht bezahlten Branchen tätig sind. Der österreichische Arbeitsmarkt ist im europäischen Vergleich extrem professionalisiert. Man braucht praktisch für jeden Beruf ein Zertifikat", sagt Bernhard Kittel. Dieses können Geflüchtete oft nicht vorweisen, weil es im Heimatland nicht notwendig war. Roland Verwiebe ergänzt: "Der Arbeitsmarktzugang wird Geflüchteten dadurch deutlich erschwert. Hier müssten die Kammern aktiv werden und über Wege nachdenken, wie Qualitätsstandards gesichert werden können, ohne prohibitive Hürden im Verfahren aufzubauen.“ 

Den gesamten Bericht lesen Sie im Medienportal der Universität Wien.

Tipp: Über die Jobs der Zukunft diskutiert Prof. Kittel gemeinsam Johannes Kopf (Vorstand AMS) und Martin Kocher (Institut für Volkswirtschaftslehre und Direktor des IHS) bei Wissenschaft & Praxis am 30. April. Weitere Informationen zur Veranstaltung.

Die Projektleiter der Studie, Roland Verwiebe (li.) und Bernhard Kittel. Foto: Universität Wien